Ob klein gedruckt, ob groß geschrieben,
man muss Gesetze ja nicht lieben.
Dann nämlich, wenn sie kompliziert,
und man den Überblick verliert.
Zwar musst du manches niederschreiben,
doch solltest Übermaß vermeiden,
an Regeln, Mahnungen, Verboten,
in schönen Lettern, aber toten.
Gesetzesmacher sollen schwätzen
in klaren Worten, kurzen Sätzen.
Zwecks Freiheit Grenzen sind vonnöten,
anstatt sie gänzlich abzutöten.
Ein Chaos ist das ganze Leben,
doch setzt die Ordnung kühn dagegen
der ausgewachsene Jurist,
und meint, dass dies viel besser ist.
Darüber kann zumindest streiten
man lange Zeit auf beiden Seiten.
Und wie auf einer Stufenleiter
Instanzen machen heiter weiter.
Sobald sie dann gestorben ist,
Gerechtigkeit man sehr vermisst.
Es wird jedoch halt etwas dran san,
dass Gottes Mühlen mahlen langsam.
Inzwischen aber sollen leben
all die Juristen und daneben
die hochverehrten Streitparteien.
damit sie lange sich entzweien.
Zwar wichtig ist zu unterscheiden,
stets tunlichst aber zu vermeiden,
nur Haarespalten zu betreiben,
sosehr Juristen sich dran weiden.
Doch sollt dies einmal doch passieren,
ist wenig Grund, sich zu genieren.
Qualifiziert sind Arbeitsplätze,
an denen sich der Staat ergötze.
Sie steigern das Sozialprodukt.
Ist doch verdienstvoll, nicht verruckt.