Im alten Golf, den Hedi führt,

sind wir nach Süden abmarschiert.

Vom Brenner durch das Südtirol

nach Lienz bald man kommen soll.

 

Das Wetter hat gehalten dicht,

der Uralt-Golf bemühte sich

In Lienz, in der Pinkelpause,

gab’s plötzlich Unheil statt der Jause.

 

Denn Friedl hat, wie oft geschehen,

die letzte Stufe übersehn.

Als Hedi aus dem Häusl kam,

die halbe Leich zur Kenntnis nahm.

Ab ins Spital und schnell genäht

am Schädel, dass es weiter geht.

 

Es sollt nichts Ärgeres passiern?

Das Schicksal wollt es doch probiern.

Unwetter tobt mit Kärtntner Macht.

Inzwischen dunkelt’s. Schon halb acht.

 

Nun hört der Regen wieder auf.

Das Navi stimmt wahrscheinlich auch.

Wir nähern uns dem Ziel bereits,

zwar kompliziert, nicht ohne Reiz.

 

Und als wir stehn vor dem Hotel,

da öffnet sich der Himmel schnell.

Hat uns beinahe weggeschwemmt.

Wenn man nur schneller rennen könnt!

 

Die Wirtin, die per Smartphone schon

vertraut mit unserer Situation,

persönlich packt nun, gut gewaschen,

unsere siebenundsiebzig Sachen.

 

Das Kleinhotel heißt  „Harmonie“.

Durch Freundlichkeit erzeugt man die.

In Kärnten heißt es sonst : Lei losn,

doch hier verwandelt in Lei mochn.

 

Erst einige Zeit um Mitternacht

habn wir zum Schlafen es gebracht.

Um acht Uhr ist das Wetter schön.

So kanns ja in der Wirtschaft gehn.

 

Nun sind wir matt und sehr zufrieden.

Das Doppelzimmer bietet Müden

zwei Minibäder samt zwei Klo.

Tolle Idee. Nur weiter so!

 

Köstliches Frühstück. Wir verhandeln,

den Speiseplan, dass nicht versandeln,

auch nicht verfetten wir Senioren,

die lieber noch Gewicht verloren.

 

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