Vor vierzig Jahrn sah Adolf Holl

als letzten Christen einen Mann,

bekannt als „il francesco“, an.

Der war kein Papst, nur Kaufmannssohn,

sehr ähnlich einem Menschensohn

–   was immer das bedeuten soll.

 

Wollt Jesu Vorbild nicht verlieren,

solch Leben ernsthaft ausprobieren,

ganz unmodern, nicht zeitgemäß.

Die Neuzeit dämmerte herauf,

statt „gib“ hieß nun das Motto: „kauf“.

Der junge Franz verschmähte es.

 

Ihm schien es gut nicht zu bekommen.

Sein Herr hat ihn zu sich genommen,

als er noch keine fünfzig war.

Wie kommt es, dass er provoziert,

die Menschen heut noch fasziniert?

Ja nun   –   ist es nicht sonnenklar?

 

Er ähnlich seinem Meister war.

Noch heut scheint dessen Botschaft wahr

dass er für uns ist auferstanden.

Er strahlte und sah anders aus,

ist ewig übers Grab hinaus,

und wird nun nimmermehr zuschanden.

 

In anderem Zustand, sozusagen,

erhöht, auf dass wir nicht verzagen.   –

 

Die Franziskaner sind im Norden

nun leider anders auch geworden.

Sie machen sich verbotene Sorgen,

wenn sie Finanzprobleme plagen.

Wer will noch schlichte Armut wagen?

 

Wer kann das Rad, bei Licht besehen,

zu Jesu Zeit zurück noch drehen?

Nicht würd es unsrer Zeit behagen,

–  in der man sich so warm betucht hat.

War das es, was der Franz versucht hat?

 

Für seine Zeit mehr als modern,

er suchte auf  –  und suchte Frieden  –

den Sultan, Antichrist, und fern.

Denn ewig lockt das Militär,

noch immer brauchen wir’s zu sehr.

Propheten ist der Tod beschieden.

 

Gewalt und Gier die Erde frisst.

Die ganze Menschheit steckt darob

schon in den allergrößten Nöten.

Nur Mächtige tun so, als ob

sie eine bessere Antwort  hätten,

als der, der auferstanden ist.

Nicht ist Franziskus letzter Christ,

so lange Schwestern, Brüder, beten.

 

Er war nicht harmlos, dieser Mann.

Gewaltlos durch sein Beispiel kann

man Unterdrücker arg blamieren,

die es  verdrängen, nicht kapieren.

 

Das Leben Jesu imitieren?

Nachfolgen solln wir, nicht kopieren!

Sonst käm es mir zu statisch vor.

Gott hat verheißen, dass sein Geist,

dynamisch wie schon stets zuvor,

für jede Zeit den Weg uns weist.

 

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