Mir geht es gut. Doch tut mir leid

der Mangel an Gerechtigkeit.

Das Leben ist so! Ja so ist’s.

Es hinterfragen ändert nichts.

 

Ich fühle tiefe Dankbarkeit

ob meiner Wohlbefindlichkeit.

Indes, wie statte ich sie ab,

noch ehe ich versink ins Grab?

 

Wenn nicht Gerechtigkeit ich übe,

dann doch ein wenig Nächstenliebe.

Davon ist umso mehr zu sehen,

je näher mir die Nächsten stehen.

 

Soll ich umschlingen Millionen?

Das würde mir nicht gut bekommen.

Die Caritas verbleib im Haus,

sonst geht sie viel zu früh mir aus.

 

Als Realist verkenn ich nie,

wie unbrauchbar die Utopie.

Bin lieber hart, trag keinen Bart

und keinen Zopf auf meiner Fahrt.

 

Ist hoch genug mein Höhenflug?

Zumindest ohne Lug und Trug.

Und aufs Gefühl verzicht ich nicht.

Es zählt vielleicht beim Endgericht.

 

Nur selten plagt ein Zweifel mich.

Nicht dauernd stellt die Frage sich:

Ist das normal? Hab ich sie alle?

Wieso glaub ich an Ideale?

 

Ja, hin und wieder, dann und wann,

den Drang ich schwer verscheuchen kann:

Vielleicht sollt ich mir überlegen:

Will ich in einer Festung leben?

 

 

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