P.P. Kaspar stellte fest,

wie sich Kirche ändern lässt:

Obrigkeiten sitzen’s  aus,

Laien übernehmen selbst das Haus.

Endlich muss man Frauen heuern,

so sein Personal erneuern.

Kardinäle? Alter Brauch,

 

die nun weniger verhindern,

mit Geschwistern sich verbünden

Ging einst anders, geht auch so.

Auch mit Frauen sowieso.

Das Konzil ist gut gelaufen,

sollte jetzt nicht mehr ersaufen,

brauchen weniger quid pro quol

 

Auch die sturen Protestanten

wenigstens schon dies erkannten:

Ungeduldig sei man nicht.

Allzu schnell zu vieles bricht.

Und der Papst? So übel nicht.

Mit so einem kann man leben,

ihm vergnügt die Ehre geben.

 

Bloß zu meckern bringt es nicht.

Heut ist uns das Recht gegeben,

fast katholisch mitzuleben.

Luther wird gefeiert heut.

Wenn wir noch den Laufpass geben

einigen grimmigen Strategen,

hat die Meisten das gefreut.

 

Erstmals, nach geraumer Zeit

man der Einheit sich erfreut.

Dann wir das Geheimnis feiern,

ohne lang herumzueiern.

Denn der Heiland möchte heut,

jedenfalls  beim Mittagstisch:

Jedermann benehme sich!

 

Für die vielen heiligen Väter

jederzeit Verwendung hätt er.

Besser noch kooperieren,

als zu lange diskutieren.

Hastig wird das nicht passieren.

Lieber Luther, schau doch runter.

Unser Treiben wurde bunter.

 

Also seht, wir haben schon

etwas mehr Reformation.

Weil  ein Rückmarsch wär ein Hohn,

scheuen wir Komplikation.

 

Print Friendly, PDF & Email