Ein braver Esel bockt herum

und wirft den Reiter ab.

Das Tier benimmt sich stur und dumm,

nur weil es Sex heut mag.

 

Der Reiter flucht und ärgert sich;

Bist du der Meister oder ich?

Denn wenn der Esel revoltiert,

der Reiter sein Gesicht verliert.

 

Womöglich meint, er sei gescheiter,

der blöde Esel, als sein Reiter?

Nicht unbedingt; es ruft ihn nur

die starke Stimme der Natur.

 

Willst du ihn zähmen und verwandeln,

dann sollst du freundlich ihn behandeln.

Denn schuldlos ist die Kreatur,

bereit zu geistlicher Dressur.

 

Franziskus war ein Freund der Tiere,

doch wurd an seinem Körper irre.

Hat ihn gepeinigt und sein Leben

dem Schöpfer früh zurückgegeben.

 

Der freundlich mit dem Wolfe sprach,

der toll im Wald die Menschen fraß,

hat eigenes Tier total vergessen:

Ein Heiliger, und doch vermessen.

 

Da lob ich mir den Anselm Grün.

Hört achtsam auch auf Bestien hin.

Versteht mit Lieb sie anzureden,

zu Freundlichkeit sie zu bewegen.

 

Als Gott den Menschen einst kreiert,

hat Geist er mit dem Tier liiert.

Doch manchmal sinnlos kämpft der Geist,

derweil sich klug das Tier erweist.

 

O Herr, du liebst das Risiko,

doch Freiheit macht nicht immer froh.

Füll unser Herz mit heiligem Geist,

der uns den Weg zum Ursprung weist.

 

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