Beim halb fiktivem Interiew
vergiss nicht zu notiern die Fragen,
manch Antwort kannst du selbst dir sagen;
doch Erben zählt wohl nicht dazu.
Hab acht vor allzu fetten Näpfen,
und all den wirklich großen Töpfen.
Zwar kann man über alles reden,
doch sollt man nicht zu viel bewegen.
„Herr Kurz, ist Erben eine Leistung?“
Vom Erblasser schon längst erbracht!
Egal, was mit dem Geld er macht,
am Grab lass nach des Fiskus‘ Macht.
Bei Unschuldigen voller Verzweiflung
sei mit Kassieren Schluss gemacht.
So fanden schon die alten Römer:
Beim Eigentum sei es bequemer,
es ohne Schranken zu belassen,
zu groß sind sonst die schwarzen Kassen.
Wer leistet, darf auch sich was leisten.
Betrifft zwar nicht die allermeisten.
Doch sollen sitzen froh zu Tische
stets unter sich die dicken Fische.
Nur alte Steuern neu erfinden,
würd Leistungsträger sinnlos schinden.
Denn hier im Land die Abgabsquote
quält unsere Wirtschaft schon zutode.
In England und den USA
sind auch viel Leistungsträger da.
Dass dort zuhauf die Reichen wohnen,
ist Standortvorteil, zu belohnen.
„Kassiert der Staat dort Erbschaftssteuer?“
Genau das sei uns nicht geheuer!
Denn gar nicht passt‘s nach Österreich.
Hier nämlich ist der Durchschnitt reich.
Bewegung neu ist in der ÖVP.
Der Sozialismus hält am Schmäh
die gern bereit, früh aufzustehen,
danach vergnügt zur Leistung gehen.
Gibt’s übrigens auch im Ehrenamt,
wo jede Steuer unbekannt.
Was gute Steuer, schlechte Steuer,
mag Kurz nicht unterscheiden. Leider!