Wo mag des Glaubens Ursprung sein?

Wir fühlen uns im All allein,

und wünschen, dass aus aller Not

befreien würd ein guter Gott,

der Kosmos also freundlich sei.

Ist mithin nichts als Angst dabei?

 

Ist übermächtig unsere Not,

somit zu fürchten dieser Gott?

Die Schöpfung fasziniert uns noch,

die Erde pfeift am letzten Loch.

Wird alles sie gewesen sein?

Kommt  da noch etwas? Brecht sagt: Nein.

 

Das meint Bert Brecht, doch Biermann nicht,

noch Jesus, meiner Seele Licht.

Es ist viel Güte in der Welt,

als Mutter, die am Leben hält.

Die Erd wär Wärme, mehr als Kälte,

wenn nicht der Tod als letztes gälte.

 

Dagegen hat sich aufgebäumt

der Mensch, hätt  gerne weggeräumt

Tod, Böses und des Guten Zweifel.

Dies alles wünscht man sich zum Teufel.

Ob Wünschen je geholfen hat?

Heut klingt es wieder einmal matt.

 

Wenn Jesus nicht gekommen wär

tät sich mein Optimismus schwer.

Ist’s wahr, anstatt geträumt, erfunden?

Ich hab es stets als echt empfunden.

Solch Wirken kann man kaum erfinden,

noch eher Auferstehung künden.

 

Da stehn zwei Menschen  –  beide Tor.

Der erste zieht Deismus vor.

Der zweite ist Agnostiker,

will sein kein Diagnostiker.

 

Zu wähln der Heiligen Option

ob mit, ob ohne fairen Lohn:

Wer strebt danach, wenn unerreichbar?

Womöglich nicht einmal begreifbar?

Ich wähl sie mir. Und mit dabei

auch Nutzen für die Nächsten sei.

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