Im Zugscoupé der ÖBB

zwei Männer ich am Streiten seh.

Erzähl euch nun, wie alles kam

und was es für ein Ende nahm.

 

Im Bahnabteil der ältre Mann

sah lang sein Gegenüber an.

An diesem hat ihn fasziniert,

wie kreativ man heut frisiert.

 

Der ältre und der junge Mann

beginnen ein Gespräch sodann.

Im Anfang ist es cool und leis,

doch bald schon wird es laut und heiß.

 

Sie kämpfen, unterbrechen sich.

Der Junge klagt: Verstehst mich nicht.

Das geht nicht, wenn man unterbricht!

Ganz ähnlich ist des Alten Sicht.

 

Man schließlich zum Ergebnis kommt,

dass solche Diskussion nicht frommt.

Hört man vielleicht zu wenig zu?

Als Argument hört man im Nu:

 

Ein Hund verbellt sein Spiegelbild

angeblich ganz besonders wild,

weil er verkennt, vielleicht vergisst
dass dieser Hund er selber ist.

Zwei Gockel auf demselben Mist?

Geht nicht gut aus. Das gibt bloß Zwist.

 

Zum Schluss der Alte stellt zwei Fragen:

Der Junge mög sein Alter sagen.

Auch wie man die Frisur denn nenne,

die jener trägt und er nicht kenne?

 

Die komme von den Irokesen.  –

Er selbst sei zwanzig grad gewesen.  –

Der Alte seufzt, befreit von Pein:

Dann können Sie mein Sohn nicht sein!

Vor fünfzehn Jahrn, arg perplex,

da hatt mit einem Huhn ich Sex.

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