Weil Hedi-Oma allezeit

gern zum Familiendienst bereit,

hilft fleißig sie Theresia

In Baia und Domizia.

 

Als Attraktion sind unsre Zwei

mit zarten Stimmchen auch dabei.

Sind meist genügend ausgeschlafen

um Riesenkrach im Camp zu machen.

 

Der Opa kann geschwind nicht laufen,

ist deshalb wenig zu gebrauchen.

Er kauft zu viele Kekse ein

und lässt total das Schwimmen sein.

 

Doch setzt zur Kinder-Kurzbetreuung,

die für Erwachsene Befreiung,

mit beiden Enkeln sich in Trab

und holt sie nachher wieder ab.

 

Zuweilen komm’s zu Zwischenfällen,

die uns vorübergehend quälen.

Als Hedis Fuß durch Autoräder

ward überrollt, erschrak ein jeder.

 

Nachdem der Fuß gesundet war

kam Hedi immer noch nicht klar.

Ein Hexenschuss im Rücken kracht,

der ihr enorme Schmerzen macht.

 

Der Campingarzt sticht in den Po,

die Rechnung kommt prestissimo.

Verschreibt zwei Sorten von Tabletten,

um Omas Nerven abzutöten.

 

Doch minderten sie nicht die Plage

der abnormalen Wetterlage:

Durchwachsen und vor allem kalt.

Es pfiff der Wind. Wir froren halt.

 

Am Morgen, wenn es kühl und still,

ertönt der Kinder Frühgebrüll.

Das nervt Theresia, und schnell

entwickelt sich ein Schreiduell.

 

Trotz Regen galt’s nicht zu verzagen,

den Aufstieg zum Vesuv zu wagen.

In Ercolano und Pompej

da taten uns die Füße weh.

 

Auf Capri war es ein Genuss,

im Schifflein, groß wie eine Nuss

zu schauen in die Grott hinein.

Von innen schien sie ziemlich klein.

 

Am Strand erfreut die Damen sehr

das eiskalt himmelblaue Meer.

Die Oma hatt davon Gewinn,

war einige Sekunden drin.

 

Als schließlich kam der zwölfte Tag

Theresia nicht bleiben mag

am Campingplatz im Bungalow,

fährt nach Amalfi subito.

 

Die kleinen Löwen bleiben da,

bewacht von ihrem Opapa.

Er kocht ein Fertig-Reisgericht,

vergisst auf das Lulu auch nicht.

 

Hernach wär interessant der Pool,

der luxuriös und wirklich cool.

Doch wieder meldet Regen sich,

macht durch die Pläne einen Strich.

 

Inzwischen äußerte sich schon

Theresia am Telefon.

Das Navi spielte leider dumm,

und führte sie im Kreis herum.

 

Der Urlaub hier im Blechkanister,

ein bisschen rustikal, das ist er.

Doch macht ihn trotzdem mir nicht mies:

Für Kinder ist’s ein Paradies!

 

Für mich war’s eher Ur-Schrei-laub.

Zum Glück bin ich ein bisschen taub.

Wem dieses  hat der Herr gegeben,

der kann mit lauten Enkeln leben.

 

Zurückzukehren zur Natur

erfreut uns, auch wenn sie nicht pur.

Kam hier im Camp jedoch zupass

Verwahrlosung als Ferienspaß!

 

 

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