Darf man nicht in diesen Tagen

objektiv zu würdigen wagen

Ostalgie und Germanismus?  –

Alle gleich, ein jeder Ismus?

 

Unter Hitler oder  Stalin –

ist da alles schlecht gewesen?

Endlich dürfen mündige Menschen

ganz legal „Mein Kampf“ nun lesen.

 

Ordnung hat es, muss man sagen,

damals immerhin gegeben.

Um den Preis, dass Anarchisten,

schnell verlorn ihr bisschen Leben.

 

War schon übertrieben! Heute

wünschen sichs nicht alle Leute.

Aber, wenn wir Fehler mieden,

gut zu zähmen wär die Meute.

 

Also soll man nicht verteufeln,

was Natur halt trägt im Wesen.

Und man kann ja nicht bezweifeln:

Vieles ist auch heut vom Bösen.

 

Wahr ist unter anderem dran:

Nie ein Volk sich führen kann!

Führt in einen Sack der Gasse,

wer verfemt gesunde Rasse.

 

Nazis darf man die nicht nennen,

deren Volkszorn wir nun kennen.

Mehr spontan als bloß gescheit

wünschen sie Gerechtigkeit.

 

Glatzen sind, wie lange Haare,

nicht das Rechte oder Wahre.

Keinen Mob, ob link, ob recht,

je der Bürger haben möcht.

 

Ihm jedoch im Herzen brennt,

was man Law and Order nennt:

Tugend, wie sie stiften kann

leider nur ein starker Mann.

 

Wie zum Beispiel Erdogan.

Auch Frau Merkel reist schon an.

Besser noch als Germanismus

ist der nötige Pragmatismus.

 

Sieh die kantige Pyramide!

Ist wohl besser als die müde

Masse ohne viel Struktur?

–   Bleibe ruhig, ich frage nur!

 

Doch man sagt, es ist wie‘s ist

Dies erkennt der Pragmatist,

bis auf weiteres Kapitalist,

weil‘s das kleinere Übel ist.

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