Stark reizt den Pantheisten schon

wer Gott sich vorstellt als Person.

Zu primitiv, anthropomorph.

Es geht vorbei an seinem Orsch.

 

Wahrscheinlich würd ein Regenwurm

in einem elfenbeinernen Turm

erfinden seinen Überwurm.

Doch reicht für einen solchen Graus

sein Hirn wahrscheinlich doch nicht aus.

 

Ist Gott nicht eher Energie?

Denn ganz erfüllt, durchdringt uns die!

Nicht  Nebel oder Gas, das nicht.

Dann meinetwegen strahlend Licht.

 

Vielleicht man doch am besten glaubt,

er sei das Ganze überhaupt.

Bin selbst ein kleiner Teil davon.

Wenn auch noch nicht die Hauptperson.

 

Ist schön und gut;  doch macht es Mut?

Taugt besser, als nur Fleisch und Blut?

Abstrakt sei unser Gottesbild,

anstatt archaisch, grob und wild?

 

Doch ist nicht selten mir danach,

dass einen Jubelruf ich mach.

Ich danke für der Schöpfung Pracht.

Doch wem? Wer hat wie wohl gemacht?

 

Wenn Gott ist pure Energie,

gelegentlich vergess ich die.

Hab das Bedürfnis, nun zu klagen.

Wem soll ich meine Sorgen sagen?

 

Einst  Viktor Frankl sagte so:

Gott ist wahrscheinlich irgendwo

ein Partner meiner Selbstgespräche.

Im Raum? Der Projektionen Fläche?

 

Es kommt zum Schluss auf dies heraus:

Kann nicht aus meiner Haut heraus.

Es geht mir wie dem Regenwurm,

trotz meines stolzen Geistes Sturm.

 

Du sollst kein Bild von Gott dir machen.

Sei es zum Weinen oder Lachen.

Gemeint scheint mir wohl dies zu sein:

Du darfst es basteln nicht allein.

 

Das sagen alle die Propheten,

die Gottes Anruf selbst erlebten.

Erfuhrn den Herrn oft als Person.

Denn tiefer kommst du nicht davon.

 

Wohl aber hoch und weit darüber!

Sag an: Wär dir der Anblick lieber

des Höchsten, den wir nicht ertragen?

Ja, hier verstummen alle Fragen.

 

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