Da Gott ist tot  in manchen Ländern,

muss man ein Kirchenlied verändern.

Ist nötig, dass man diese Sache

zwar schonend, doch präzise mache:

 

Lang lag die Schöpfung formlos da,

nach heiligem Bericht.

Da kam das Geld, ward es nun Licht?

Manch Dunkel schwindet nicht.

 

Doch Leben lärmt und reget sich,

wenn auch zugleich der Tod.

Die Geldbesitzer kümmert nicht

der armen Menschen Not.

 

Sie haben‘s jedenfalls geschafft,

dass Ordnung tritt hervor.

Doch überall, fast überall,

da steigt ein Schrei empor.

 

Die Welt ist eine andere nun.

Es ist so Vieles noch zu tun.

Das Leben ist so kurz geworden,

wir leben heut, doch nicht mehr morgen.

 

Ehre, Ehre, dem Geld, das sich mehre,

singt aller Habenden selige Schar.

Hoffen darauf, dass Geld nichts zerstöre,

flehen darum, die die Erde gebar.

 

Staunen nur kann ich

und staunend mich freuen:

Nerv aller Dinge, da stimm ich mir  ein:

Ehre dem Geld in der Höhe!     –

 

So hätten es auch wir geschafft,

die steile Kurve ist gekratzt.

Gerettet ist die Religion.

Doch welche? Ach, was zählt das schon.

 

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