Bilder sagen tausend Worte,

Muss es auch die Wahrheit sein?

Suggerieren Fakten, Orte;

oft trügt uns der Augenschein.

 

Nichts ist leichter als zu schneiden

einen Teil der Wahrheit fort.

Ebenso ist leicht zu zeigen,

was an einem anderen Ort.

 

Bilder man in Windeseile,

elektronisch produziert.

Führen aber nicht zum Heile,

wenn mit List manipuliert.

 

Menschen sind wir, Augentiere.

Bildern trauen wir zu sehr.

Heute sind es viel zu viele,

und es werden immer mehr.

 

Selber produziern wir welche,

projiziern sie in die Welt.

Sehnen weniger uns nach Wahrheit

als nach Schönem, das gefällt.

 

Illusionen dank den Bildern,

hält man für die Wirklichkeit.

Lass die Sehnsucht nicht verwildern

sei zu Ehrlichkeit bereit.

 

Manches bleibt in unserem Inneren

nicht von Hässlichkeit verschont.

Findet außen schnell die Orte,

wo es in Distanz nun wohnt.

 

Die Enttäuschung erst bringt Heilung,

dauert manchmal jahrelang.

Doch vergeblich ist Beeilung.

Auf dem Wege wird man bang,

 

Und die echten Bilder leben,

blicken den Betrachter an.

Schädlich, nach Konsum zu streben.

Auf Begegnung kommt es an.

 

Konstruiere keine Bilder

selbst sollst du betrachtet sein,

werde reifer, werde milder,

Archeypus nicht allein.

 

Eine Zahl von Gottesbildern

können Hinweis, hilfreich sein.

Doch er selbst  ist kaum zu schildern,

Menschenkinder, lasst es sein.

 

Wenn der Finger zeigt zum Monde

ist‘s der Finger, nicht der Mond.

Nur der Hund verbellt den Finger,

weil er nicht verstehen wollt.

 

 

Print Friendly, PDF & Email