Lebt besser der Determinist?
Ich finde, dass er lähmend ist.
Ob Leben, Sterben, Lust und Qual:
gottlob hast du stets deine Wahl.
In dieser Welt der Möglichkeiten
kannst du nicht anders als entscheiden.
Kommst, nicht wie im Panoptikum,
um Stellungnahme nicht herum.
Soll Tod man nur entgegen nehmen,
den wir ja möglichst nicht ersehnen?
Soll man den Höchsten lassen walten,
die Hände weg, statt mitgestalten?
Bist du der Lage dir bewusst,
dass selbst du mitentscheiden musst?
Es sei denn, du verharrst als Kind
so arglos, wie die Kinder sind.
Solange die verschont das Grauen,
tun sie sich leichter zu vertrauen.
Daran hielt auch der Heiland fest.
Zumindest bis fast ganz zuletzt.
Solange wir noch bleiben Kind
wir wie im Paradiese sind.
Vertrieben dann, aus Gottes Garten,
wir auf das Reich des Vaters warten.
Wir Abendländer schaffen schwer,
so planvoll, bis es geht nicht mehr.
Das gilt besonders für die Schweiz,
bisweilen stört jedoch der Geiz.
Die nahmen als ein erstes Land
den Freitod in die eigene Hand.
Hans Küng, noch immer unverzagt,
ihn ernsthaft zu erwägen wagt.
Ernsthaft, das heißt nicht inszeniert.
Hat schlimme Tode schon verspürt.
Erlaubt sich freie Meinung wohl,
doch will darauf kein Monopol.
Ein Papst starb anders, grandios,
ließ dann erst seine Bürde los.
Auch das ist christlich – so wie so.
Nun ist er heilig, subito.
Gott mögen beide wohl gefallen.
Denn sehr verschieden ausgefallen
sind Schwestern, Brüder, Menschenkinder.
Nur freilich alles arme Sünder.
Verblendet können schnell sie sein.
Fanatisch sehn nicht alle ein,
dass Mörder niemals Märtyrer sind,
egal, was man an Gründen find.
Die Freiheit muss ein Ende haben,
wo andere Menschen nehmen Schaden:
Wenn selbst ich früh von hinnen geh,
tut solches Ende anderen weh?
Das sind nicht mehr als nur Aspekte.
Sie taugen nicht für Blitzrezepte,
die Menschen einzigartig sind.
Vertraue deinem inneren Kind!
Verzweifle nicht. Das letzte Wort
gesprochen wird an anderem Ort.
Utopia heißt Nirgendwo.
Dort sei der Christ auf ewig froh.