Ach Gott, wie scheint das Gute schwach,

wie viel an Bösem, Ungemach,

hätt es zu tragen, zu ertragen.

sollt nicht viel klagen, nicht verzagen.

 

So viele Loser, muss das sein?

Wie oft ein Scheitern bleibt allein.

Wo kommt hernach die Auferstehung?

Ich seh davon nur reichlich wenig.

 

Warum davon ich höre nicht?

Die Lügenpresse ist erpicht,

die  wichtigen Fakten auszulassen,

uns fette fake news zu verpassen.

 

Vergeblich packt die nackte Wut,

den der nichts tun kann und nichts tut.

Die Alten schrein „Empöret euch“,

die Jungen stehen auf der Seif.

 

Jawohl, ich bin ein Pessimist,

auch als ein Langzeitpensionist.

Kann einfach mich nicht sicher fühlen,

denn unerbittlich mahlen Mühlen.

 

Ich find, die Zukunft ist verbaut,

wenn so viel Leben wird versaut.

Bin tatsächlich ich der einzige Mann,

der positiv nicht denken kann?

 

Indes: Höchst positiv die Kinder.

Nein, nicht die unerzogenen Lümmel.

Ich meine, die ganz frisch vom Himmel.

Egal, ob Weiße, Schwarze, Inder.

 

Denn welche Schönheit, welche Freud!

Kurz sind vor Bösem sie gefeit.

Geerbt haben sie viel gute Gaben,

Ob wir die hinterlassen haben?

 

Doch darauf käm’s vor allem an.

Sieh so ein zartes Wesen an.

Noch lange Zeit nicht lebensfähig.

Auch nicht in einem goldenen Käfig.

 

Sankt Augustin, der seh sich vor,

dass er die richtige Sünd erkor,

die Masse nicht  damnata sei.

Gott hilft, dass wir nicht vogelfrei.

 

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