Der alte Papst mit großen Ohren,

das sei mein Talisman.

Ein Dialog der Mäuler geht verloren,

im Nu zum Schlagabtausche werden kann.

 

Wenn die Reformer für die Katz bedrängen

der Eminenzen gottgeschützten Glauben,

dann einige Zeit sie sich nur halten können,

die Ohren steif, bevor davon sie rennen.

 

Es nützt kein Bitten und kein Insistieren,

man könnte ja noch sein Gesicht verlieren.

Auf welcher Seite? Das ist schnurzegal.

Wo immer Menschen sind, ist das der Fall.

 

Evolution, wie Gott sie hat begonnen,

braucht seht viel Zeit. Die hat er sich genommen.

Versuchen nun wir Christen ihm zu gleichen,

dann nur die Einheit könnten wir erreichen.

 

Die Eile ist vom Teufel, wie wir wissen.

Geduld braucht Zeit, erklärt man uns beflissen.

Auch Tugend kann man aber übertreiben,

am selben Fleck faul, feige, sitzen bleiben.

 

Am Schluss hat man die ganze Zeit verloren.

Nun sitzt man da, mit abmontierten Ohren.

Mag richtig sein, was unser Mund verkündet.

Was nützt es ihm, wenn er Gehör nicht findet?

 

Viel guter Wille sollt die Unrast töten.

Ob ihm sodann nicht auch Geduld vonnöten?

Es schafft der Mensch dies niemals ganz allein.

Muss ein Geschenk, gleich wie so vieles sein.

.

Wenn wir den  Vater ständig darum bitten,

und einige Zeit am Mangel arg gelitten,

dann gibt er uns, aus Liebe, nicht zum Lohn,

das was wir brauchen. Sagte uns sein Sohn.

 

So bitten wir, Gott  gebe uns Geduld

(ein bisschen plötzlich, wär sonst  selber schuld),

wenn wir, als Menschen, aber zugleich Esel,

gefesselt blieben an die eigenen Sessel.

 

Viel Menschen sitzen.  Gott hat es nicht nötig.

Er kommt,  zu dienen macht sich liebevoll erbötig.

Doch leider nehmen wir nicht ohne weiteres an,

das, was er tut für uns    –    wär wohlgetan!

 

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