Gott, den im alten Testament

aus viel Geschichten man ja kennt,

schloss mit den Juden einen Bund.

Das hatte seinen guten Grund.

 

So ein Vertrag, gemeiniglich,

bedeutet, dass zwei Partner sich

gewähren Rechte, tragen Pflichten.

Auf keins von beiden sie verzichten.

 

In jener rauen, wilden Zeit

war Gottes Volk schon auch bereit,

vom Herren Schläge zu kassieren.

Doch meistens sollt’s dem Feind passieren.

 

Und Gott ist nicht ein Gott der Toten.

Zu schlagen Kinder ist verboten

in unserer neuen, milden Zeit.

Sind selbst wir auch dazu bereit?

 

Ein Kind mag einen Klaps verdienen.

Es sollte lernen, muss nicht sühnen.

Man liebe es bedingungslos,

und lass nicht alle Teufel los.

 

Ein alter Opa macht nicht Krach,

denn dazu ist er schlicht zu schwach.

Will so ein Knirps sein Mütchen kühlen,

nicht hören, müsst er etwas fühlen.

 

Des Herren Lieb ist groß gewesen:

Von Sünde wollt er uns erlösen,

gar um den allerhöchsten Preis,

wie ihn nur er zu geben weiß.

 

Verharrte nicht bloß auf demThron,

entsandte seinen lieben Sohn.

Der heilte Menschen. Selbst zu leiden,

wollt er aus Liebe sich entscheiden.

 

Es bleiben die Naturgesetze,

des Lebens Endlichkeit und Hetze.

Doch Rache übt der Vater nicht.

Auch nicht bei seinem Endgericht.

 

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