Frau Uta Ranke-Heinemann

legt sich mit ihrem Bischof an.

Erforscht das Neue Testament,

worin sie Widersprüch erkennt.

 

Die Protestanten lang schon kannten,

was schließlich Theologen nannten

„Historisch-kritische Methode“,

bewährt als Praxis, nicht nur Mode.

 

Frau Uta nannte viel beim Namen,

in ihrem Büchlein „Nein und Amen.“

Als Mutter noch jungfräulich sein,

das leuchtete ihr gar nicht ein.

 

Muss Bibel man wortwörtlich nehmen?

Den Hausverstand gefälligst zähmen?

Der Geist weht so, wie er es will,

und Gott schreibt seinen eigenen Stil.

 

Selbst ein katholischer Professor

erhob die Stimme als Confessor:

Will man an Transzendenz heran,

man nur in Mythen reden kann.

 

Peter De Rosa nennt er sich;

hat nach und nach beeindruckt mich.

Wir können zwar von Gott nur lallen,

doch so mag es dem Herrn gefallen.

 

Karl Rahner meinte, dass der Christ

nicht gnadenloser Moralist,

noch streng scholastisch Rationalist,

in Zukunft  eher Mystiker ist.

 

Wird es sich da besonders lohnen,

zu widmen Gott Definitionen?

Dazu sind wir denn doch zu dumm.

Gott ist und bleibt Mysterium

 

Er sprach: Ich bin der, der ich bin.

Und damit basta. Nehmt es hin.

Mein Sohn hat euch genug gesagt,

gelebt, geliebt, den Tod gewagt.

 

Ich schenke meine Gnade euch,

bereit den Armen Gottes Reich.

Nicht länger sollen sie verzagen.

Muss ich euch wirklich mehr noch sagen?

 

Zehn Weisungen habt ihr bekommen,

befolget sie, es wird euch frommen.

Um’s  kurz zu machen: Liebe mich,

und kümmere um den Nächsten dich!

 

Willst ständig nur Mirakel sehen?

Dass Christus konnte auferstehen,

um Tod und Teufel zu besiegen,

das sollte dir, weiß Gott, genügen.

 

Und solch erstaunliche Geschicht

bewahrt die Bibel als Gedicht,

auf graden oder krummen Zeilen,

um dich zu retten und zu heilen

 

Gott weilt nicht in der Kirche nur,

durchdringt in Liebe  die Natur.

Hinausziehn soll der Missionar,

kommt schließlich an, wo Gott schon war.

 

Print Friendly, PDF & Email