Die Juden haben ungeniert

Gott teils vermenschlicht, teils vertiert.

Mal konnt sein Zorn entsetzlich sein;

dann war er wieder zart und fein.

 

Des Menschen Widersprüchlichkeit

treibt man bis zur Unendlichkeit.

Und eine Menge Widerspruch

ist aufgeschriebn im heiligen Buch.

 

Dem Gläubigen als Patentrezept

dient Gott, wie er ihn gerne hätt.

Hat Unvorstellbares getan,

doch passt nicht alles ganz zusamm.

 

Der Theolog es keck genießt,

dass Gott wohl ein Geheimnis ist.

Vernunft ward schwerlich uns gegeben,

um das Mysterium aufzuheben.

 

Wozu dann wohl?  In der Natur,

das Hirn erkennt, was nützlich nur?

Nein, nützlich ist uns Gott nicht immer,

und oft uns droht sein strenger Finger.

 

Ob ohne ihn wir leben können?

Auch Atheisten geben, kennen,

die Lieb, die unverzichtbar ist,

dass du wahrhaftig menschlich bist.

 

Ich glaub, sie rebellieren wild,

verschmähn der Übertreibung Bild,

das wir uns von der Gottheit machen.

Ist teils zum Weinen, teils zum Lachen.

 

Verborgen kann Gott größer sein.

Er wohnt im Menschen, insgeheim.

Hat ihn von Anfang so gedacht.

Gewaltlos in der Liebe Macht.

 

Frei sollten alle Menschen sein,

von Zwang, Verführung, Angst und Pein.

Das walte  Gott, trotz Augenschein.

Viel mehr fällt mir dazu nicht ein.

 

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