Auf der Kreuzung in die Quere
kommen viele Fahrzeug sich.
Wer hat Vorrang, hat die Ehre?
Bin es eigentlich immer ich?
Dafür hat man eine Ampel,
leuchtet grün und gelb und rot.
Wollte niemand sie beachten,
wären viele Fahrer tot.
Wenn zu klugem Takt gestartet
der Verkehr fließt ruhig, flott.
Dass kein Auto länger wartet,
wechseln ab sich grün und rot.
Doch was tun, wenn der Verkehr
schwankt in Schüben allzu sehr?
Ist kein Takt vorauszusehen,
länger manche Autos stehen.
Wünschenswert vermutlich wär
der beliebte Kreisverkehr.
Jeder Fahrer hat ja Augen,
die zum Steuern bestens taugen.
Jeder sieht, nun wär er dran,
oder lässt den anderen ran.
Und man allgemein beteuert:
besser, als zentral gesteuert. –
Besser auch die Marktwirtschaft,
wo ein jeder sich beteiligt,
statt dass bloß die Obrigkeit
ihre eigene Ordnung heiligt.
Doch der Markt klappt auch nur dann,
wenn man sich beherrschen kann,
jeder selbst die Ordnung hält,
die vonnöten in der Welt.
Heil durch Hirn, nicht Ellenbogen,
kommt man ohne Crash nach oben.
Fair, nicht schlau bloß, oder fies.
Und der Unterschied ist dies:
Sollst nicht andere beneiden,
schneller sein, den Weg abschneiden.
Wahrung einer weißen Weste,
bleibt halt doch das Allerbeste.
Lerne Anstand zu beachten,
Konkurrenten nicht verachten,
Wettbewerb nur darin üben,
seine Kunden mehr zu lieben.
So der Markt würd friedlich sein.
Heißt nicht unpersönlich, nein!
Unpersönlich hieße nur:
Rücksichtslos, gewaltsam, stur. –
Ähnlich tickt Demokratie.
Funktioniert schlecht oder nie,
wo kein Mensch sich engagiert,
nicht zum eigenen Ordner wird.
Gutes Leben Kreislauf ist!
Nicht für den Zusammenstoß
du bestimmt, geschaffen bist.
Sonst ist bald der Teufel los.
Nur, wenn sie zusammen halten,
können Menschen sich entfalten.
Krieg heißt, dass dies nicht gelinge,
ist nicht Vater aller Dinge.
Lebe jetzt – daher spontan,
bleibe allezeit human.
Mach daneben deinen Plan!
Mach ihn – sei ein großes Licht.
Und dann einen zweiten Plan:
Funktionieren beide nicht.
