Der Zins ist, was der Gläubiger will

für Geld. Es werkt dann heimlich, still.

Denn Sparen harte Leistung ist.

Der Sparer bloß noch Suppe frisst.

 

Doch muss das sein? Manch reicher Mann

nimmt mehr ein als er brauchen kann.

Wie er zu seinem Reichtum kam?

Egal, da plagt ihn keine Scham.

 

Was macht er mit dem Überschuss?
Er ihn für  später retten muss!

Kauft er nun jetzt, was er nicht braucht,

könnt‘s sein, dass dessen Wert verraucht.

 

Nicht einmal Gold ist dauerhaft,

derweil der Markt so launenhaft.

Auch braucht man noch zum Schutz den Staat,

soferne Eigentum man hat.

 

Doch viele, die zu wenig haben,

besonders, wenn schon knurrt der Magen,

die borgen halt vom Überfluss,

und zahlen mehr zurück am Schluss.

 

Der Gläubiger wär ja empört,

wenn sich sein Geld nicht flott vermehrt.

Kriegt freilich nicht von selber Junge.

Da fragt es sich, wer ist der Dumme?

 

Nun, Beiden könnt geholfen sein.

So blieben die Gewissen rein

des Gläubigers, der investiert,

des  Schuldners, der auch profitiert.

 

Der Gläubiger sitzt am längeren Ast.

Wenn du genügend Mittel hast,

dann brauchst du nicht gleich nachzugeben.

Manch Schuldnern geht’s ums Überleben.

 

Der reiche Mann sogleich erkennt’s,

für Liquidität hat Präferenz.

Und schaut genau, auf wen er baut,

wenn er schon Geld ihm anvertraut.

 

Damit er nichts verlieren kann,

muss die Versicherung heran.

Am liebsten gleich bei Vater Staat,

der sorgt dafür, dass hat wer hat.

 

So wasserdicht ist das System,

und Zins kassieren angenehm.

Der Schuldner sehe, wie er’s treibe,

Es muss sich lohnen nicht für beide.

 

Wenn der am Schluss ist insolvent,

der Gläubiger zum Staat hin rennt.

Man von Verantwortung zwar labert,

doch ist das Risiko ausgelagert.

 

Defacto zahlt schon irgendwer,

Der Staat ist ja milliardenschwer.

Und auch die vielen Konsumenten,

die billiger kauften, wenn sie könnten.

 

Mein Schuss daraus ist nicht modern:

Die Alten hatten Zins nicht gern  –

und hatten Recht. Des Zinses Kralle

verschärft, vertieft die Armutsfalle.

 

Wir könnten da vom Islam lernen,

uns für Beteiligung erwärmen,

wenn Unternehmen es betrifft,

dass niemals quält der Wucher nicht.

 

Man lasse Armen was zum Leben

notwendig ist, dass wir das geben.

Es müssen nicht Almosen sein.

Nicht auszubeuten tut’s allein.

 

Der Zinsen Masse, anonym,

kann Völker in den Abgrund ziehn.

Da ist ein Fluch, geknüpft ans Geld.

Hat hart im Griff die ganze Welt.

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