Nur immer realistisch bleiben!

sagt uns die hohe Wissenschaft.

Noch nirgendwo hat es ein Toter

zurück in das Labor geschafft.

 

Nur in den alten Mären

ward Wunders viel geseit.

Das war in frühen Tagen,

nun wissen wir Bescheid.

 

Die Leiden unserer Ahnen

gehn uns heut nichts mehr an.

Wir zucken mit den Schultern,

sind eben besser dran.

Da können stolz wir auf uns sein,

sind aufgeklärt. Man schickt sich drein.

 

Ein edler Preuße namens Kant

hat zur Gerechtigkeit sich bekannt.

Er schloss sympathisch, wohl auch scharf,

dass nach dem Guten sei Bedarf.

 

Vernunft, die müsste praktisch sein,

die Grausamkeit bringt’s nicht allein.

Hat ewiges Leben postuliert,

damit Gerechtigkeit passiert.

 

Ist wohl ein Philosophenwahn.

Schau die Naturgesetze an!

Die lasset uns manipulieren.

Was anderes musst du nicht probieren.

 

So steckt der kluge Kopf von heut

im Sand realer Wirklichkeit.

Und etwas anderes sehn wir nicht.

Ist wohl das Ende der Geschicht?

 

Wir brauchen keine Kirchenmänner,

nicht faszinieren Opferlämmer.

Wenn einst die Erde nicht genügt,

zu einem anderen Stern man fliegt.

 

An diesem Punkt jedoch wird klar,

wer hier der größere Träumer war.

 

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