Im Laufe meines langen Lebens
so manche Hoffnung war vergebens.
Ich fragte, ob ich mir erlaube
nicht doch zuviel an Aberglaube.
Die Illusionen fahren lassen,
und dennoch neue Hoffnung fassen,
ist eine Kunst. Ob ich sie kann?
Fang immer nur von vorne an.
Sollst du nur Gott, nicht Menschen trauen?
Oft wirst du übers Ohr gehauen.
Nein, nicht von allen. Aber vielen.
Nicht lustig ist’s va banque zu spielen.
Ich habe in der 50er-Jahren
durch einen Dichter Trost erfahren.
Sein Drama hieß „Der seidene Schuh“.
Vergessen war das dann im Nu.
Man ja besonders leicht vergisst,
was schwer, ja kaum verständlich ist.
Ich weiß nur noch mit Müh und Not
da gibt es Engel, Leiden, Tod.
Ein Wort davon ist mir geblieben
hat mich bis heute umgetrieben,
herausgeholt aus manchem Loch,
und es bewegt mich immer noch.
Ein schönes Wort, meinst nicht auch du?
„Das Schlimmste trifft nicht immer zu“.
Und Viktor Frankl würde sagen,
man solle Ja zum Leben wagen.