Europa eint ein Grundprinzip,

und alle mischen tapfer mit:

„O heiliger Sankt Florian,

verschon mein Haus, zünd andere an!“

 

Kein Europäer wird vergessen:

Das Heiligste sind Interessen.

Der Lobbyisten stolze Schar

verteidigt sie mit Haut und Haar.

 

Regierende sind zu beraten,

dass tragbar ihre Heldentaten,

die sie mit Macht und List verüben.

Sie stehn für Werte, die belieben.

 

Ist es denn süß und ehrenvoll,

was aus des Bürgers Kehle quoll:

Allein für Eignes wolln wir leben,

den Schrebergarten treulich pflegen?

 

Es gilt, Belastungen zu meiden,

und vorzuziehn, dass andere leiden.

Man ungerührt vom Penthaus schauet,

das hinter Mauern hoch erbauet.

 

Die Lasten werden ausgelagert,

wobei man viel von Freiheit labert.

Die Steuern zahlt man fern, exotisch,

denn Geld ist kostbar, Macht erotisch.

 

Die Sache hat nur einen Haken,

will im Vertrauen ihn verraten:

Europas Führung eher scheut

ein Übermaß Gerechtigkeit.

 

Sie wäre Basis für den Frieden,

der lang uns unverdient beschieden.

Wo bleibt die Solidarität

mit Menschen, denen‘s schlechter geht?

 

Der Interessen Volksvertreter

sind Schwerenöter, Wenigtäter.

Es braucht ein anderes Prinzip.

Denn das von Florian tut es nit.

 

 

 

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