Ich gehe gern zum Franziskaner

zur Beichte, denn dort kennt mich kaner.

Sein Zuspruch ist nicht allzu lang,

weil ich ihn mir ja denken kann.

 

Die Buße soll das Herz erweichen.

Zwar sind die Sünden stets die gleichen.

Verschiedne Patres dann bestehn

auf Vaterunsern – drei bis zehn.

 

Ist das schon eine Zwangsneurose?

Nein. Wenn schon stinkt die volle Hose,

dann tut es einem Sünder gut,

zu löschen, eh noch brennt der Hut.

 

Ist guter Vorsatz etwa schädlich?

Man sollte ihn erneuern täglich.

Ansonsten führt er auf die Schnelle,

weil wirkungslos, stracks in die Hölle.

 

Will ungern streng verurteilt sein,

geh in den Beichtstuhl nicht hinein,

um zu bereuen kleine Dinge,

nicht die, um die es wirklich ginge.

 

Zum Beispiel Liebe in der Not,

zu Menschen, Schöpfung und zu Gott.

Details der Sexualitiät

im Zölibat man schwer versteht.

 

Gesetze wären gut und schön,

würd heut die Situation man sehn.

Konserven nach dem Ablauftag

der Mensch von heute nicht mehr mag.

Der Buchstab tötet mehr und mehr,

wenn Leben ändert sich zu sehr.

 

Ich finde, es ist höchste Zeit,

dass unsere Kirche sich erneut,

und schüttelt ab die viele Asche,

dass Jesu Glut uns überrasche.

 

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