Dass dir die Lust nicht komm abhanden
sei diese immer recht verstanden.
Kunst ist mit der Lust verträglich,
Verzicht darauf zu schwer nur möglich.
Dass Lust zu Sex wird enggeführt,
uns heute nicht mehr grob geniert.
Man ist nun frei und kreativ,
auch wenn man mit zu Vielen schlief.
Mög auch der Kirchenvater staunen
missbilligen unsere vielen Launen:
Uns ist viel Übles einst passiert,
als man die Lust hat diffamiert.
Lauthals der Kosmos schweigt uns an;
und wenig ist am Menschen dran.
Doch wer auf sich zurückgeworfen
ist ja noch lange nicht verworfen!
Um heiteren Sinn hier zu genießen,
sind auf uns selber wir verwiesen.
Die Ethik fällt ja nicht vom Himmel
und leiste mehr als frommer Fimmel.
Betracht empirisch, praktisch, nur
der vielen Menschen Frohnatur.
So fange früh dich an zu freuen
denn sonst wirst du es einst bereuen.
Weil kontingent ist unsere Welt,
vergnüg Dich, was das Zeug noch hält.
Und über Leiden, Schuld und Tod
nicht meditiere ohne Not.
Wir sollten also uns bescheiden,
wenn auch noch viele Menschen leiden?
Das bleibe nicht ganz außer acht,
sonst wär es wohl nicht gut gemacht.
Nicht gut, wenn inmitten meiner Freuden
ich hätt geduldet fremde Leiden.
Wenn aufgeklärt der Hedonismus
dann sei er frei von Egoismus.