Wir, die Wohlstandseuropäer,

leisten nicht der Sklaven Fron,

in den Sweatshops und Plantagen

gegen einen Hungerlohn.

 

Wir, die Reichen und die Satten,

die schon lang genügend hatten:

Wurde Freiheit uns zuteil?

Ja, von Elend alleweil.

 

Doch auch wir sind noch getrieben,

Sklaven unseres Appetits.

Muße ist uns nicht beschieden.

laufen ziemlich sinnlos mit.

 

Welcher Drang hat uns bezwungen,

warum haben wir uns verdungen

einer anonymen Macht,

die uns unruhig, glücklos, macht?

 

Viele dienen dem Vergnügen,

suchen rastlos den Konsum.

Andre, denen mehr geblieben,

treibt die Maximierung um.

 

Häufen auf, und ohne Ende,

immer höher, immer mehr.

Ist dies Freiheit oder Knechtschaft,

Tanz der ewigen Wiederkehr?

 

Jedenfalls ist es kein Wasser,

das ins ewige Leben strömt.

Manchmal steht am End ein Hasser,

der sich überlegen wähnt.

 

Viele wolln Gerechtigkeit,

Friede und Barmherzigkeit.

Doch der Weg ist mühsam, weit,

offen aber allezeit.

 

Go down, Moses  –   dieses Lied

klingt in dem, der sich bemüht.

Scheitert er mit seinem Mut?

Trotzdem tut‘s der Seele gut.

 

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