Bunt unter grauen Vögeln ist,

wer vor dem Reden nicht vergisst

als erstes etwas nachzudenken,

statt Stereotype auszuschenken.

 

Da fällt mir Van der Bellen ein.

Erst rot, dann grün, das mag wohl sein.

Wer langsam bellt, beißt nicht so schnell.

Als Spätentwickler, eventuell.

 

Er ist ein Opa, wir sind Enkel.

Da klatscht sich niemand auf die Schenkel,

wenn der Professor warnend spricht.

Doch voll humorlos ist er nicht.

 

Auch Kreisky wollte langsam sein,

damit in jeden Kopf hinein

die Botschaft sachte sickern konnte.

Er nahm sich Zeit, dass es sich lohnte.

 

Ein Mensch, der rot, ist noch nicht tot.

Doch Sichterweiterung tut not.

Ausbeutung gibt es nicht allein

von Menschen. Könnt noch größer sein.

 

Ist es denn nur die Frau, der Mann,

die/der sich nicht mehr wehren kann?

Am Ende gar noch die Natur?

Doch diese wehrt sich, warte nur.

 

Da ist ein göttlich Gleichgewicht,

nimmt dich in acht und stör es nicht.

Sonst stellt’s am End sich anders ein,

nach schwerem Leid für groß und klein.

 

Der Mensch erkenn es, oder nicht:

Man bräuchte diese weitere Sicht.

Auch etwas mehr  Bescheidenheit.

Nicht dumme Macher, gierige Leut.

 

Wär das der rechte Präsident,

der uns die Finger nicht verbrennt?

Van Bellen scheint geeignet mir.

Er raucht zu viel? Verzeihen wir.

 

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