Der große Gott ist nicht zu fassen!

Soll man das Spekulieren lassen?

Man hüte sich nur vor dem Schluss,

dass nicht sein kann, was nicht sein muss.

 

Darf man nun eigne Bilder drechseln,

das Original damit verwechseln?

Ein Gleichnis hinke möglichst wenig,

und sei es auch der alte König.

 

Darfst nicht Realitäten schwänzen,

dein Wünschen halte sich in Grenzen.

Ein alter Opa langt uns nicht,

und der hält auch kein Endgericht.

 

Ist selbst der Mensch als Bild geeignet,

darin der Höchste sich verkleidet?

Da ist uns eine Formel lieber,

abstrakt und unvergleichlich klüger:

 

Das Ypsilon ist K mal X,

wenn du zuvor das D abziehst.

Ein Gott, unmissverständlich, grad,

der funktionell viel Vorteil hat.

 

Und klar beweist das  Ypsilon:

als Mann herrscht Gott ja immer schon.

Hängt er da ab von X, dem Weib?

Wär alles andere als gescheit.

 

Ein Muttergott statt Vatergott?

Das tut vielleicht den Schwachen not.

Ein Gott, der liebt, ganz unfanatisch?

Der ist zu fad, zu undramatisch.

 

Nein, auch die Formel schafft es nicht.

Gott ist vielleicht ein ewges Licht.

Glaub kaum, dass da ein Nebel wabert.

und was so die Physik palavert.

 

Der Mensch  –   der sollt Bild Gottes sein?

Der ist zu hässlich und zu klein.

Welch eine dumme Schnapsidee:

Gott kam als Mensch? Das ist ein Schmäh!

 

Macht den Agnostiker nicht heiß.

Ist froh, dass nicht zuviel er weiß.

 

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