Der weiße Mann im schwarzen Land

war hoch aktiv und wohlbekannt.

Die kleinen Länder wie die großen,

–  ob Briten, Belgier, Franzosen,            ↓

 

und nicht zuletzt die Portugiesen  –

viel Abenteuerlust bewiesen.

Vor ihnen lag fast hilflos da

der Kontinent Schwarzafrika.

 

Es brachte Zivilisation

die weiße Kolonisation.

So blieb für Afrikas Kultur

nichts als ein Schattendasein nur.

 

Der Europäer freie Wahl

zog Grenzen mit dem Lineal,

zugleich Ressourcen aus dem Land.

Nur allzu gut ist das bekannt.

 

Es fehlte nicht an Missionaren.

Davon erschienen große Scharen.

Teils um zu geben statt zu nehmen,

teils um die die Wilden zu beschämen.

 

Viel Blößen wurden zugedeckt,

auch Hoffnung, Bildung, Geist erweckt;

manch Aberglaube ausgerottet,

die alten Götter eingemottet.

 

Hat das Entwicklung garantiert?

Soweit der Weiße profitiert!

Es funktionierte Hierarchie,

doch schließlich hinterfragt man sie.

 

Europa wollt sich nicht genieren

sich ad absurdum selbst zu führen:

In zweier Kriege großen Nöten

sich selbst zivilisiert zu töten.

 

Danach war für ganz Afrika

ganz plötzlich die Befreiung da.

Wozu noch diese fremde Macht,

die vieles Unheil hat gebracht?

 

Doch nun auf eignen Füßen stehen,

um aufrecht seinen Weg zu gehen,

fiel schwer den Völkern, die bisher

geleitet hat der Fremden Heer.

 

So sah Europa spät es ein:

Entwicklungshilfe müsse sein.

Und Sinn macht auch ein Patronat,

(wovon man Nutzen selber hat).

 

Und Afrika? Man ist verwundert.

Halb ist vergangen ein Jahrhundert;

Entwicklungshilfe durch den Norden

zu Staatsversagen ist geworden.

 

Die Menschen in den reichen Ländern,

die müssen dringend was verändern.

Dass nicht korrupte Potentaten.

verwüsten ihre schwarzen Staaten.

 

Ein Schweizer Talk-Show Journalist

den solcher Missbrauch sehr verdrießt,

der findet, dies sei nicht zu fassen,

verlangt, man soll die Hilfe lassen.

 

Gut ist’s, zu lassen Illusionen,

doch nicht mit falschen Konklusionen.

Der Flüchtlingsstrom würd größer sein,

wenn Afrika nun blieb allein!

 

Wenn Reiche, auch die Europäer,

betätigen sich als Pharisäer;

vor Afrika sie fischen leer

mit Hightech nicht allein das Meer.

 

Sie kaufen billig Rohstoff ein,

Schuldknechtschaft muss erduldet sein.

Agrarexport, subventioniert

die Märkte Afrikas ruiniert.

 

Doch Schuldzuweisung führt nicht weit.

Meist ist sie purer Zeitvertreib.

Wird eigne Schuld wegprojiziert,

kein Elend jemals besser wird.

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