Nicht an des Nächsten Frau dich wage!

Brächst sonst die Ehe, keine Frage.

Die Kirche aber dulde nicht

zerbrochene Ehen, halt Gericht?

 

Nicht alles dies ward so gesagt,

vom Heiland selbst; Gott sei‘s geklagt.

Doch Philosophen springen ein:

Was nicht korrekt, das darf nicht sein.

 

Was Jesus wollt, das weiß genau

Herr Spaemann dank der Bibel Schau.

Der Herr war in der Praxis mild,

doch theoretisch streng und wild.

 

Barmherzigkeit wir Gott belassen.

Mit der Gerechtigkeit befassen

muss auf der Erd die Kirche sich,

ansonsten wär es fürchterlich.

 

Der Herr sprach mit Autorität,

dass Moses blass daneben steht.

Nun walten Gottes Stellvertreter,

und nicht bloß Überzeugungstäter.

 

Franziskus irrt auf falschen Wegen,

und Robert Spaemann hält dagegen.

Da wäre noch ein anderer Papst.

So hör auf den, den mehr du magst.

 

Zwar sind wir keine Homophoben,

doch wird im Sex zu viel gelogen.

Gebote müssen ernst wir nehmen,

zu mehr  Gehorsam uns bequemen.

 

Die Wahrheit steht ja nicht allein,

muss stets ein Freund der Logik sein.

Ein Glück, dass wir die Griechen hatten,

um unseren Glauben zu verpacken.

 

Des Theologen Hirn ist klein,

die Wahrheit könnte größer sein.

Wenn Gottes Licht sich voll ergießt,

ihr Arbeitsspeicher überfließt.

 

Ich glaub daher, viel Logik ist

ein bisschen fuzzy, meint ihr nicht?

Damit ihr mehr darüber wisst,

studiert das folgende Gedicht!

Häretiker sind alle wir.

Auch Mystiker, so hoffen wir.

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