Weißt du, was katholisch sei?
Ist doch klar: dem Papste treu.
Niemals, wenn der etwas sagt,
sich ein Bischof laut beklagt.
Hat die Macht, Jurisdiktion,
ja seit 1870 schon;
unfehlbar, das ist er auch;
manchmal nur, nimm es in Kauf.
Für den rechten Bischof ist
Papstgehorsam höchste Pflicht.
Wurd versprochen und zum Lohn
gab es Stab und Hut dann schon.
Hat auf sein Gewissen acht,
denn das wird in Rom gemacht.
So gebildet ist er froh;
der Befehl kommt sowieso.
Stark und lang und exzessiv
Papst Johann zur Ordnung rief.
Bischöfe als Funktionäre
überwachten ihre Herde.
Doch nun kam ein neuer Papst.
Unerhört! Probiert‘s und wagt’s.
Bischöfe will mündig machen,
sollen nun vom Schlaf erwachen.
Doch vor Schrecken starr geworden,
werden sie nicht überbordend
Vorschläge dem Papste machen.
Langsam, langsam; könnt sonst krachen.
Dieser Papst wohl bald schon stirbt.
Rom und Gott weiß, was dann wird.
Es ist wie beim Militär:
Aufzufallen schadet sehr.
Deshalb herrscht beredtes Schweigen.
Kaum wer möchte Flagge zeigen.
Lieber lässt den Kopf sich waschen.
Schon auch das ist nicht zum Lachen.
Aber sieh – schon regen sich
alte Recken, woll‘n nun nicht
diesem Papst gehorsam sein.
Denn der Glaube bleibe rein.
Man bekämpfe Häresie,
manch ein Papst verkörpert sie.