Auf, du alter Wandersmann.

Noch hält dieses Leben an,

als Wanderszeit, die gibt uns Freud.

Privileg, so lang zu leben,

klein der Kreis, der nun gegeben.

Große Wasser, Berg und Tal,

blieben trotzdem, überall.

 

An des Lebens üppigem Fluss

finde ich noch immer Lust,

und kleinere Feste, allezeit.

Noch ist meine Fahrt voll Segen,

gnädig war zu mir das Leben,

bis ich komme an mein Ziel,

dazu fehlt mir nicht mehr viel.

 

Morgens, wenn der Tag aufgeht

und die Sonn am Himmel steht,

so herrlich rot: Bin ich da tot?

Solche Spannung hält mich jung,

noch ist die Begeisterung

wach in mir, das dank ich dir,

lieber Gott erhalt sie mir.

 

Scheiden will gelernt noch sein.

Noch bin ich ja nicht allein.

Liebe Menschen mich begleiten,

ganz so, wie in früheren Zeiten.

Weniger muss ich nun schwätzen,

kann sie heut noch höher schätzen.

Liebe mag noch größer sein.

 

Auf, du alter, müder Mann.

Bald bist du zu scheiden dran.

Hilf dabei, mein Schöpfer, mir,

muss durch eine enge Tür.

Gib mir Gnade, gut zu sterben,

dadurch neu geborn zu werden.

Bleib gern bei euch, doch nicht mehr hier.

 

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